Ich habe so ein paar Auslöser, einer davon ist der Umgang mit Sprache und auch der Devokalisierung von Slogans, die einseitig von einer Richtung in die andere gerichtet sind. Bei Tiefenrausch kann ich es zum Teil nachvollziehen, da es einige Bands mit diesem Namen gibt und TFNRSH visuell recht einprägsam ausschaut. Nun habe ich einen sehr interessanten Song der Tübinger Band Tiefenrausch vor mir, der spannende 11 Minuten lang wie zwei Minuten vergehen lässt. Sowohl vom Aufbau als auch vom Sound her. Da klingt es am Anfang etwas nach Tool, dann kommt der Song in Fahrt und es wird einmal akustisch, dann wieder brachial, gerade so, als ob ein akustischer Kurzfilm abläuft. Und das Ganze schafft ein Trio. Anscheinend haben die Tintenfische an den Instrumenten aufgestellt, um diese vielschichtigen Klanglandschaften zu schaffen. Dominierend ist ein eher mittig eingestellter Bass, der zwischen Rhythmusgitarre und eigenständigem Instrument pendelt. Der Song pusht anständig nach vorne und ich weiß nicht, wie ich das in meinem Alter aushalten soll; Neun von elf Minuten müsste ich eigentlich headbangen und gleichzeitig tanzen. Ich bin sehr auf das komplette Album gespannt und wie die Band ihr anspruchvolles Material live präsentiert. Auch das zugehörige Video ist ästhetisch ansprechend. Da scheint etwas Gutes aus Tübingen zu kommen, nach meiner Band Aspirin Kit, so viel Eitelkeit muss sein.
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