Wir von Heavystoned möchten uns für die Einladung zu diesem kleinen und feinen Festival bedanken. Die beiden Tage wurden mit so viel Herz und Professionalität organisiert und durchgeführt, dass wir mehrere Male den Tränen nahe waren, sei es von der hohen Qualität des Sounds, des Lichts und der auftretenden Bands. Wir konnten uns nicht genug sattsehen an den Liquid Lights, der handgemachten Lichtshow von Phönix Retro Light, sowie Liquid Lisa & Projector Pearson, nicht genug satthören an den perfekt ausbalancierten Sound für jede Band und nicht genug satthören und sattsehen an den Bands. Deswegen veröffentlichen wir auch so viel Fotos von den Bands und dem außergewöhnlichen Licht. Zu den Freunden gesellten sich neue Freunde mit neuen Geschichten und Ansichten. Ein Dank muss auch an die Firma Pasobau gehen, die die Schreinerei als Festivalgelände zur Verfügung stellte, was auch die Lage und Anzahle der WCs erklärt, die eher für eine Schreinerei geeignet sind als für die täglichen 200 Besucher.
Pyramid eröffneten das Festival und legten die Messlatte an Abwechslung, Dynamik und Show gleich zu Beginn sehr hoch. Der Instrumentalrock, der stark an bessere Instrumentalpassagen von Color Haze erinnerte, wurde zu keiner Sekunde langweilig. Irgend eine Idee oder ein anderer Sound kam da so alle 1-2 Minuten um die Ecke und holte dich für immer neue musikalische Parallelwelten ab. Shane an der Gitarre ist zweifellos das optische Aushängeschild der Band, doch ohne die tighte rhythm section kann man auch als Frontsau nicht glänzen. Ein toller Start ins Festival.
Clustersun bewegten sich in einer kleinen Schnittmenge von Postrock, Shoegaze, Industrial, Punk und Heavy Psych. Dazu kam ein sparsamer und zurückhaltender Gesang des Drummers und des Bassisten, was die Soundwand des leading bass und den facettenreichen Gitarrensounds perfekt ergänzte. Die Musik ging straight nach vorne, man konnten tanzen, schwingen und bangen und sich danach das Vinyl kaufen. Tolles Konzert.
The Sonic Dawn aus Dänemark waren eine Zeitkapsel der 60er Jahre; ihre Outfits passten zu Garagenrock, Protopunk, Blues, Psychedelic und was auch immer die Band sonst noch zu ihrem explosiven Musikcocktail mischte. Nicht wirklich unsere Art von Musik, aber die Authentizität und Intensität der Band war beeindruckend.
Mr Bison aus Cecina war die Band, auf die ich nach ihrerm letztem Album sehr neugierig war. Ich war gespannt, ob die Band auch live ihre komplexen Songstrukturen und verschiedenen sounds, inklusive der Jon Anderson (Yes)-Gedächtnisstimme so perfekt auf die Bühne bringen wird. Und das tat sie. Man merkte der Band an, wie eingespielt sie war und wie viel Spaß sie auf der Bühne hatten. Die Songs bekamen live noch ein paar Härtegrade dazu, so dass man sagen konnte, dass sich Yes und Iron Maiden zu einer Jam-Session trafen.
Giöbia zählen seit ihrem Auftritt beim Stoned from the Underground 2017 zu unseren absoluten Lieblingsbands. Als eingefleischter Hawkwind-Fan kommt man an der Band aus Mailand nicht vorbei. Das Spektrum an unterschiedlichen Klängen und Instrumenten ist erstaunlich, zumal es von einer vierköpfigen Band zusammengestellt wird. Mit zunehmender Konzertdauer empfanden wir die Lautstärke als etwas zu hoch und das Trockeneis als etwas zu viel, weshalb wir der Band vom Vorplatz aus zuschauten. P.S.: Eine bessere Version von Hawkwinds „Silvermachine“ habe ich noch nie gehört.
Unser Freund William Hertz ist für diesen kurzen Bericht verantwortlich. Karkara waren die Gewinner des Abends, weil sich ihre energiegeladene Mischung aus High Energy Rock, Space Rock, gemischt mit Orientalischen Einflüssen, organisch in die Songstrukturen einfügten. Diese Band sollte man sich merken, neben Slift ist sie DIE Band aus Toulouse.
Sound of Smoke sorgten mit einer grandiosen weiblichen Stimme, mit Keyboards und Saxophon für gehörigen Schwung auf der Bühne. Die vorangegangene Kopfmusik hatte Pause und es konnte gefunkt, geswingt und getanzt werden.
Empty Full Space beendeten das Festival mit langsamen, psychedelisch wabernden Sounds, die allerding zu vorhersehbar mit einander kombiniert wurden, so dass dann doch auch vor dem Gebäude mehr Zuschauer waren als bei der Band. Das war sicherlich den zahlreichen Eindrücken und auch einer gewissen Müdigkeit der überwiegend älteren Besuchern geschuldet.
Ein gelungenes Festival, sowohl was die Bands, den Sound, das Licht und auch die Location betrifft. Da wir kein Bier trinken und abends auch nichts mehr essen, können wir nichts über die Verpflegung sagen. Die Menge an vertilgten Gyros spricht wohl aber Bände, ebenso wie das Bier. Zu wünschen wäre, dass das Festival nächstes Jahr wieder in der gleichen Location stattfindet.